Beschreibung
"Ich kann nur am Anfang oder am Ende der Welt leben" (Emil Cioran). Guelfs Buch ist die Geschichte der missglückten Liaison zwischen Individuum und Leben. Ein Mann gelangt in den Besitz mysteriöser Aufzeichnungen, die das verstörende Bild eines Lebens vermitteln, das gleichermaßen geprägt ist von Wissensdrang, Hass und der Absicht, in den Ablauf der Geschichte einzugreifen. Die Reise in die Psyche des Verfassers der Aufzeichnungen beginnt mit dem Bestreben, den Plan der Welt zu erfassen und endet in der chaotischen Realität der Gegenwart. Mit fortschreitender Erarbeitung der Skizzen und aufgrund seiner Nachforschungen gerät der Erzähler selbst in die zerstörerische Spirale. Dort, wo Kontinuität gesucht wird, zeigt sich die menschliche Existenz gefangen in dem Strudel aus der Unversöhnlichkeit von Wissen, Fortschritt und Alltag. Der begrenzte Handlungsspielraum verführt dazu, im Extremen eine letzte Überlebenschance zu sehen. Aber gerade hier findet die Hoffnungslosigkeit ihren authentischen Ausdruck.
Autorenportrait
Fernand Mathias Guelf, geboren 1955 in Luxemburg, studierte Philosophie, Deutsche Literatur, Vergleichende Literaturwissenschaften und Geschichte. Er lebt in Luxemburg und Berlin.