Beschreibung
Allein in den letzten zehn Jahren wurden weltweit knapp 700 professionelle Journalistinnen und Journalisten getötet. Seit dem Attentat auf 'Charlie Hebdo' schärft sich das Bewusstsein dafür, welche Gefahren gelebte Informationsfreiheit birgt. 'Mundtot' richtet den Blick auf Personen, die für freie Berichterstattung fliehen mussten, inhaftiert sind oder getötet wurden. Kritische Journalistinnen werden zu militärischen Zielen oder Opfer politischen Kalküls, dienen als Geiseln und werden selbst auf offener Straße ermordet. Über aufsehenerregende Morde und Inhaftierungen im Umfeld unabhängiger Pressearbeit - Deniz Yücel, Anna Politkowskaja oder Marie Colvin - empört sich die Weltöffentlichkeit. Unbemerkt bleiben oft die Schicksale der Menschen, die zwar Verfolgung und Mord entkommen konnten, aber ihrer Sprache, Stimme und Bewegungsfreiheit beraubt sind. Rubina Möhring zeigt anhand von berührenden Porträts die gefährliche Situation freier Berichterstattung. In einem großen - Grenzen und Zeiten - überschreitenden fesselnden Text richtet sie die Aufmerksamkeit auf die Schicksale ermordeter, verhafteter und bedrohter Journalisten.
Autorenportrait
Rubina Möhring, geboren 1950 in Berlin, promovierte Historikerin und Publizistin. Studium der Geschichte, Germanistik und Soziologie in Freiburg, Genf, Istanbul und Wien. Journalistin, von 1986 bis 2010 bei ORF und 3sat. Lektorin für Publizistik an den Universitäten Wien, Innsbruck und Krems. Langjährige Vizepräsidentin der internationalen Menschenrechtsorganisation »Reporters sans frontières«, Präsidentin der österreichischen Sektion von »Reporter ohne Grenzen«. Herausgeberin und Autorin zahlreicher gesellschaftspolitischer Publikationen.