Beschreibung
Der "Jedermann" ist die "cash cow" der Salzburger Festspiele. Das war schon 1920 so, als das "Spiel vom Sterben eines reichen Mannes" erstmals auf dem Domplatz stattfand. Hugo von Hofmannsthal und Max Reinhardt hatten aber noch ein anderes Ziel als "cash". Europa lag nach dem Ersten Weltkrieg darnieder. Die beiden Wiener propagierten mit ihrem neobarocken Welttheater die katholisch-ständische Restauration. Seine Botschaft hat der "Jedermann" überlebt, so wie er auch seine zahlreichen Kritiker und Verächter überlebt hat: als Spektakel des Todes. Andres Müry beschreibt amüsant und informativ einen der merkwürdigsten Theaterkulte der Neuzeit. Den vielgerühmten Essay "Jedermann darf nicht sterben" gibt es jetzt als Hörereignis: Der Jedermann-Darsteller Peter Simonischek liest. Und das ist naturgemäß ein besonderes Vergnügen.
Autorenportrait
Peter Simonischek, geboren 1946 in Graz, gehört der Schauspieler von 1979-99 zur Berliner Schaubühne und ist seitdem Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. 2002 übernimmt er in Salzburg in Christian Stückls Neuinszenierung den Jedermann. 2006 erscheint '>Ich stehe zur Verfügung<. Peter Simonischek im Gespräch mit Andres Müry' (Amalthea). Andres Müry Geboren 1948 in Basel, lebt der Schweizer Autor, Journalist und Theaterkritiker seit 1996 in Salzburg. In der Reihe szene pustet, die er herausgibt, erscheinen von im 2001 'Jedermann darf nicht sterben. Geschichte eines Salzburger Kults' und 2002 die 'Kleine Salzburger Festspielgeschichte'