Beschreibung
Galt bis vor kurzem die Schulphilosophie des 17. und 18. Jahrhunderts noch als zu vernachlässigendes Abfallprodukt abendländischen Denkens, steht ihre geistesgeschichtliche Bedeutung als Transformator und Inkubator großer Ideen heute außer Diskussion. Die Benediktineruniversität Salzburg (1617/22-1810), die sich im Laufe des 17. Jahrhunderts als neues Zentrum philosophisch-theologischer Wissenschaft im deutschen Sprachraum etablierte, nimmt im Kontext der verschiedenen Schulen in gewissem Sinn eine einzigartige Stellung ein. War die Philosophie der umliegenden katholischen Ausbildungsstätten weitgehend vom jesuitisch-suarezianischen Geist beseelt, behauptete sich Salzburg bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts als Hochburg des strengen Thomismus dominikanischer Provinzen. Emmanuel Bauer unternimmt es erstmals, das Selbstverständnis dieser Schule und ihr geistiges Profil quellenmäßig freizulegen und den Wurzeln dieses erstaunlichen geistesgeschichtlichen Phänomens nachzuspüren.
Autorenportrait
EMMANUEL J. BAUER, Benediktiner des Stiftes Göttweig; 1977-1984 Studien der Theologie und Philosophie an den Universitäten Wien, Salzburg und Innsbruck; Habilitation in Philosophie in Innsbruck und seit 2001 Professor für Christliche Pilosophie an der Universität Salzburg; Psychotherapeut (Logotherapie) in eigener Praxis.