Vernunft und Leiblichkeit bei Nikolaus Malebranche
Die christologische Vermittlung seines rationalen Systems
Coreth, Emerich / Kern, Walter / Rotter, Hans
Erschienen am
01.01.1994, Auflage: 1. Auflage
Beschreibung
Gegen die Einstufung von Malebranche als Cartesianer zweiter Garnitur, der sich in ontologistische „Mystik“ der Gottesschau verstieg, wird gezeigt: Malebranche blieb durchaus dem kritischen Denken Descartes´ verpflichtet. Er hat dieses jedoch, indem er in den Grund der Vernunft lotete, christologisch zu begründen versucht. Denn ganzheitlich gesehen sei der Mensch aufgrund seiner Leib-Seele-Einheit (erb)sündig verfasst und auf Versöhnung in und durch Geschichte angewiesen; er ist nicht nur Vernunft, sondern „inkarnierte Vernunft“, und das Versöhnungsprinzip ist für ihn die „Raison incarée“ in Person: Jesus Christus. Von besonderem Interesse sind die Ausführungen über die Gottesbeweise bei Descartes und Malebranche: Frau Dr. Eckholt legt eine Lanze ein für das recht verstandene „ontologische Argument“.
Autorenportrait
Margit Eckholt, Prof. Dr. theol., geb. 1960, Institut für systematische Theologie. 1993/94 Gastdozentin an der Pontificia Universidad Católica in Santiago de Chile. 2000 Habilitation an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Tübingen. 2001-2009 Lehraufträge in Tübingen, Fribourg und Benediktbeuern. Seit 2002 Lehraufträge an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München. Seit 2009 Lehrstuhl für Dogmatik und Fundamentaltheologie im Fachbereich Erziehungs- und Kulturwissenschaften der Universität Osnabrück.