Beschreibung
Der Band präsentiert ein Panorama der aktuellen internationalen Forschung zu Georg Trakl, das sich schwerpunktmäßig um die Fragen von Autorschaft und Poetologie und deren Zusammenhang zentriert. Befragt werden explizite und implizite Figurationen des Dichters und des Dichterischen, wie die Figuren des Kaspar Hauser, Sebastian oder die Figur des Mönches, Trakls intertextuelle Poetik und sein künstlerisches "self fashioning" - nicht zuletzt in Auseinandersetzung mit poetologischen Leitfiguren und anderen auktorialen Entwürfen (u.a. Hölderlin, Stefan George, Rimbaud). In Anlehnung an die neuere Autorschaftsforschung werden diese als eminente Inszenierungen begriffen, die ein dichterisches Selbst - verständnis weniger spiegeln, als vielmehr allererst performativ entwerfen. Der Blick auf die literarischen Mittel, mit denen Trakl dabei gearbeitet hat, führt auch zu neuen Antworten auf die Frage nach Trakls literaturhistorischem Ort im komplexen Gefüge eines sich rapide ausdifferenzierenden Kunst- und Literatursystems. Die wird sowohl an einzelnen Gedichten als auch im größeren literarhistorischen Kontext gezeigt. Erstmals werden neu entdeckte Gedichte bzw. Gedichtvarianten präsentiert, die ein weiterer eindrucksvoller Beleg für die Arbeitsweise Georg Trakls sind.
Autorenportrait
geb. 1973 in Germersheim. Studium der Neueren deutschen Literatur, Philosophie und Italianistik in Konstanz, Bologna und an der FU Berlin; Promotion 2007. 20072009 wissenschaftliche Mitarbeiterin im SFB Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste. Seit 2009 Universitätsassistentin am FB Germanistik der Universität Salzburg, 20132015 EliseRichterStelle des FWF, seit 2015 Ass.Prof. an der Universität Salzburg.