Beschreibung
Wer war dieser Mann, der in Salzburg zu solch hohen Ehren gekommen ist? Anfang November 1968 hielt der Salzburger Landtag eine Schweigeminute ab. Man gedachte des kurz zuvor verstorbenen Urgeschichtsforschers, Museumsdirektors und Universitätsprofessors Kurt Willvonseder. 1903 geboren, verblieb er nach seiner Promotion an der Wiener Universität und arrangierte sich in den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft vortrefflich mit dem neuen System. Als SS-Offizier in der nationalsozialistischen Wissenschaftsorganisation Ahnenerbe machte er schnell Karriere, sowohl in der Denkmalpflege als auch im universitären Bereich. 1945 aus sämtlichen Ämtern entlassen, war es ihm unmöglich, in Wien erneut Karriere zu machen, in Salzburg hingegen gelang es ihm, wieder zu Amt und Würden zukommen. Mit Hilfe von Originalquellen aus zahlreichen Archiven versucht der Salzburger Historiker Robert Obermair Leben und Wirken dieser schillernden Forscherpersönlichkeit nachzuzeichnen und zu ergründen, wie die Reintegration ehemaliger Nationalsozialisten in der Stadt Salzburg vonstattenging.
Autorenportrait
geboren 1989 in Schwanenstadt. Nach der Matura in Vöcklabruck begann er 2008 in Salzburg sein Studium der Geschichte und Anglistik/Amerikanistik (inklusive eines Austauschsemesters an der University of Leicester). Mit der vorliegenden Arbeit zu Kurt Willvonseder schloss er 2013 sein Diplomstudium am Fachbereich Geschichte der Universität Salzburg ab. Ihm wurde dafür der renommierte Herbert- SteinerAnerkennungspreis 2014 zuerkannt. Autorenportrait