Beschreibung
Die Vermarktung von Landschaft in der Tourismusindustrie brachte in den vergangenen 20 Jahren völlig neue Sichtweisen und Interessen auf und für Landschaft hervor, die bis dahin vor allem durch Land-, Alm- und Forstwirtschaft geprägt war. Aber auch der Naturschutz - im Garstnertal prominent durch den Nationalpark Kalkalpen vertreten - in Form von Erhaltung und Konservierung der Landschaft wurde eine weitere wichtige Komponente. Es macht einen großen Unterschied, welche Vorstellungen von Landschaft wir im Blick haben: die einer idealistischen Kulturlandschaft, mehr die ökonomische Ressourcennutzung oder konservierende Schutzziele. Wenn diese Vorstellungen aufeinandertreffen, läuft das nicht immer konfliktfrei ab. Divergierende Ansprüche in der ästhetischen und ökologischen Landschaftspflege machen hier eine Zusammenarbeit der unterschiedlichen Stakeholdergruppen anspruchsvoll.Dieses Buch basiert auf einem sozialanthropologischen Forschungsansatz, der die vielseitigen Sichtweisen auf Landschaft im Garstnertal in einem direkten Dialog mit verschiedenen NutzerInnengruppen untersucht. Es werden die Differenzen im Verständnis und ihre Relevanz für daraus resultierende Nutzungskonflikte anhand von Fallbeispielen dargestellt. Thematisiert wird dabei auch die Miteinbeziehung der Bevölkerung in Entscheidungsprozesse sowie soziale und kulturelle Strukturveränderungen. Dazu gehören die Sichtweisen von AkteurInnen aus Land-, Alm-, Jagd- und Forstwirtschaft, Politik und Tourismusverband sowie Naturschutz und Nationalpark als institutionelle Stakeholder.