Beschreibung
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,0, Ruhr-Universität Bochum, Sprache: Deutsch, Abstract: In der vorliegenden Arbeit geht es um eine Rekonstruktion kognitiver Prozesse von Resultaten des Sprachkontakts. In zahlreichen Studien wurden bereits Code-Switching- und Sprachwechselphänomene festgehalten und analysiert. Wenige Studien jedoch beschäftigen sich mit der konkreten Sprachproduktion von Bilingualen. Die vorliegende Bachelor-Arbeit soll sich nun auf die produktive Seite der Sprache Bilingualer konzentrieren. Inwiefern ist der Sprachproduktionsprozess Monolingualer auf den Bilingualer anwendbar? Was passiert im Sprachproduktionsprozess, wenn ein Bilingualer zwischen zwei Sprachen wechselt? Was passiert im Sprachproduktionsprozess, wenn ein Bilingualer Interferenzen produziert? Die im Rahmen dieser Arbeit durchgeführte Studie basiert auf Interviews mit bilingualen Englisch/Spanisch-Sprechern aus Los Angeles, Kalifornien. Nicht zuletzt die Tatsache, dass in Kalifornien allein 15 Millionen Menschen hispanischen Ursprungs leben, lässt den Golden State als attraktives Forschungsgebiet für Linguisten erscheinen. Das Spanische ist in den Vereinigten Staaten von Amerika heute noch allgegenwärtig. Zunächst soll das für diese Arbeit zugrundeliegende Verständnis der Termini Bilinguismus und Code-Switching definiert werden, um anschließend in das Wesen der Psycholinguistik einzuführen und einen Überblick über die verschiedenen Sprachproduktionsmodelle zu geben. Dargestellt werden sollen außerdem unterschiedliche Thesen zur Struktur mentaler Lexika bei Bilingualen sowie weiterhin der Sprachproduktionsprozess nach Dell (1986). Verbunden wird dieser anschließend mit der Erläuterung der im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Studie aus dem Jahre 2017. Spezifische, teils inkorrekt produzierte Äußerungen der Probanden werden dann herausgearbeitet und anhand der Theorie Dells (1986) analysiert. Insbesondere unter Berücksichtigung von Sprachfehlern als natürliche Konsequenz einer Sprache soll aus psycholinguistischer Perspektive eine Analyse der Sprachwechsel der interviewten bilingualen Sprecher durchgeführt werden, um anschließend Erklärungsansätze für das Entstehen inkorrekter Sprachwechsel zu schaffen.