Beschreibung
Georessourcen sind die Elemente des gesellschaftlichen Stoffwechsels mit der Natur: mineralische Rohstoffe, fossile Energieträger, Wasser, Luft, Böden und in einem weiteren Sinn auch die Biosphäre und das Klima. Mit der Inwertsetzung und Nutzung dieser Georessourcen sind zeitlich und räumlich stark variierende Mensch-Umwelt-Verhältnisse verbunden. Moderne Gesellschaften mit ihren vielschichtigen Verflechtungen sind so abhängig wie nie zuvor. Georessourcen sind dabei immer auch Instrument zur (Re-)Produktion von Machtverhältnissen und zur Durchsetzung politisch-ökonomisch-ideologischer Interessen im Rahmen von Geopolitik. Neben dem Klimawandel ist eine der großen und weiterhin unbeantworteten Zukunftsfragen die nach dem Umgang mit der Endlichkeit nicht erneuerbarer Georessourcen bei wachsendem Ressourcenverbrauch. Wie kann hier mehr Nachhaltigkeit im Sinne von Generationengerechtigkeit gelingen? Der vorliegende Band liefert eindrucksvolle Einblicke in die komplexen Wirkungsketten, die mit der Nutzung von Georessourcen verbunden sind - und die der Mensch in der Regel nicht vollständig kontrollieren kann. Verschiedene konzeptionelle, analytische und kritische Zugänge liefern wichtige Denkanstöße für Energie- und Ressourcenwenden jenseits von Geoengineering und anderen technologischen Innovationen. Denn ohne die Überwindung gewohnheitsmäßiger Denk-, Lebens- und Verhaltensweisen, die sich an fossil-kapitalistischen Wohlstandsmodellen orientieren, dürfte eine konfliktfreie Versorgung der Menschheit in Zukunft kaum zu gewährleisten sein. Das Buch richtet sich an die interdisziplinäre Fachwelt, an Praktiker, an Studierende und Lehrende aller Hochschultypen, die sich für die Schnittstellenthematik Mensch-Umwelt und die große Transformation zur Nachhaltigkeit interessieren.
Autorenportrait
Thomas Feldhoff ist Dipl.-Regionalwissenschaftler mit Schwerpunkt Ostasien/Japan, promovierte und habilitierte sich in Humangeographie an der Universität Duisburg-Essen. Seit 1996 war er Wissenschaftler an Universitäten in Deutschland, Großbritannien und Japan und ist seit 2016 Professor für Humangeographie am Geographischen Institut der Ruhr-Universität Bochum mit Schwerpunkten in der Geographischen Energie-, Ressourcen- und Ostasienforschung. Helmut Schneider promovierte 1986 und war von 1988 bis 2005 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Kulturgeographie und Entwicklungsforschung am Geographischen Institut der Universität Düsseldorf. Von 2006 bis 2016 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Kulturgeographie und Regionale Geographie Ost- und Südostasiens an der Universität Duisburg-Essen.