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Prä-OP-Gatekeepers.Prämissen des utopischen transsexuellen Körpers

Akademische Schriftenreihe V283440

Bod
Erschienen am 01.11.2014
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783656829959
Sprache: Deutsch
Umfang: 36
Auflage: 1. Auflage

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Interpersonale Kommunikation, Note: 1,0, Universität Potsdam (Institut für Künste und Medien), Veranstaltung: Medium und Medialität, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Arbeit umkreist die Frage danach, wem unser Körper gehört. Der leibliche, erfahrbare Körper erscheint uns zunächst als natürliche Einheit, die von Geburt an existiert. Aber inwieweit ist diese Einheit durch unser biologisches Geschlecht festgesetzt? Welche Zuschreibungen werden einem männlichen, welche dem weiblichen Körper zugeteilt? Diese allgemeingültigen Fragen werden am Beispiel transsexueller Menschen besonders gut sichtbar: Wenn Transsexuelle sich in Deutschland für eine geschlechtsangleichende Operation entscheiden, müssen sie zunächst unter Beweis stellen, wie sicher sie sich ihrer Entscheidung sind. Psychologische Gutachten sollen gewährleisten, dass post-operative Patienten nicht eines Tages aufwachen und feststellen, dass die vorgenommene Operation ein Fehler war. Da diese Operationen irreversibel sind, hält der deutsche Staat seine "schützende Hand" über Transsexuelle. Was auf der einen Seite zunächst als behütende Maßnahme plausibel scheint - Risiken müssen vor jedem operativen Eingriff erwogen werden - wird auf der anderen Seite als eine invasive und hinterfragungswürdige Intervention in das Privatleben von Transsexuellen erlebt. Bestehen Zweifel an der Ernsthaftigkeit oder Echtheit der Identität, kann die Operation abgelehnt werden. Was lässt sich aus diesem medizinisch-psychiatrisch indizierten Verfahren über das Verhältnis des Körpers zur Gesellschaft ableiten? Inwieweit ist der Körper ein Zeichensystem unserer Identität? Welche gesellschaftlichen Diskurse und Ängste spiegeln sich in ihm? Zentral ist dabei die ethische Problemstellung, dass es sich bei der geschlechtsangleichenden Operation um einen chirurgisch schwerwiegenden Eingriff handelt, der aus medizinethischen Gesichtspunkten deshalb Probleme bereitet, da er einen Eingriff in einen anatomisch gesunden Körper bedeutet. Anhand einer Nachzeichnung des Prozesses von der Entscheidung des Transsexuellen bis hin zur Entscheidung der Psychotherapeuten soll aufgezeigt werden, wie diese Intervention des deutschen Staates funktioniert. Es soll dabei deutlich werden, dass die Grenze zwischen professioneller Entscheidung und Selbstbestimmung ständig neu und in jedem Einzelfall mit dem Patienten bestimmt werden muss. Unter Zuhilfenahme von Michel Foucaults Überlegungen zu Biopolitik und den Techniken des Selbst soll im Anschluss eine Bestandsaufnahme aufgestellt werden, die einen Einblick in die Ambivalenz von externer Bestimmung und internem Selbstmanagement ermöglicht.

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