Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald (Deutsche Philologie), Veranstaltung: Romantik als Provokation, Sprache: Deutsch, Abstract: In dieser Hausarbeit geht es darum eine Gegenüberstellung des Anton Reisers mit dem romantischen Kinderbild zu vollziehen, das idealisierte Kinderbild in der Romantik mit der kranken Seele des Anton Reiser. Das romantische Kinderbild wird vor allem durch die Kind-Motivik bei Philipp Otto Runge und Novalis konstituiert. Inwiefern sich Anton Reiser von diesem idealen Kinderbild durch Verhaltensweisen und Charakterzüge unterscheidet, aber inwiefern er auch einem romantischen Kinderbild entspricht und nur durch äußere Umstände/Einflüsse in seiner Entwicklung negativ beeinflusst wird. Es geht um Symptome der kranken Seele, seine Hypochondrie und beeinflussende äußere Faktoren. Die Romantiker knüpfen an die bei Rousseau implizit angelegte Positivierung des Krankheitsbegriffes an und überbieten die diätetische Krankheitsvermeidung durch die positive Utopie einer Lebenskunst, in deren Horizont die Polarität von Krankheit und Gesundheit synthetisch aufgehoben ist. Die Kunst, das Leben - samt Krankheiten - zu leben, steht gegen die Kunst, das Leben zu verlängern. (Müller, Lothar: Die kranke Seele und das Licht der Erkenntnis. Karl Philipp Moritz Anton Reiser. Frankfurt am Main: Athenäum, 1987 S. 170) Auch Novalis setzt sich mit der Hypochondrie auseinander als Krankheit aus Einbildungskraft (Müller, Lothar: Die kranke Seele und das Licht der Erkenntnis. Karl Philipp Moritz Anton Reiser. Frankfurt am Main: Athenäum, 1987 S. 170). Dieses Phänomen ist auch bei Anton Reiser zu verzeichnen, eine Krankheit aus Umständen heraus, dass Dinge seiner Einbildungskraft nie so eintreten, wie er es sich wünscht und eine damit verbundene permanente Unzufriedenheit. Wie auch in der Vorlesung von Professor Dr. Dirk von Petersdorff taucht auch hier die Idee vom Absoluten auf, die permanente Sehnsucht nach etwas, aber wenn man es erreicht hat, ist es nicht das Wahre, ein permanentes in Bewegung sein und nicht stillstehen.