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Träume als Verhandlung von Wirklichkeitsszenarien

Die Inkompatibilität von Schreib- und Eheleben in Franz Kafkas Doppeltraum vom 7

Bod
Erschienen am 01.05.2014, Auflage: 1. Auflage
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783656650584
Sprache: Deutsch
Umfang: 72

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Universität Wien (Germanistik), Veranstaltung: KO Träume (Schnitzler, Freud, Kafka), Sprache: Deutsch, Abstract: In Zusammenhang mit dem Traum wurde und wird oft die Frage gestellt, ob ein derartig fragwürdiges Gebilde überhaupt Gegenstand einer ernsthaften wissenschaftlichen Beschäftigung sein kann. Einen Beantwortungsversuch kann und wird diese Arbeit allenfalls für das Gebiet der Literaturwissenschaft vorlegen, in dem das Interesse ausschließlich niedergeschriebenen echten wie auch fingierten Träumen gilt - im Übrigen eine Grenze, die nur allzu leicht verschwimmt. Gerade bei Franz Kafka haben echte Träume auf verschiedensten Ebenen, in der Regel poetisch bearbeitet, Eingang in seine literarischen Texte gefunden. In seinen Tagebüchern und Briefen finden sich auch authentische Traumprotokolle. Die Anführungszeichen sollen darauf hinweisen, dass es äußerst schwierig ist, in Zusammenhang mit Träumen und deren Niederschrift von Authentizität zu sprechen. Erstens entziehen sich im Wachzustand meist weite Teile des Trauminhalts, die Erinnerung verschwimmt zunehmend. Zweitens träumen wir bekanntlich nicht nur, aber doch hauptsächlich in Bildern, die dann erst in einem sekundären Vorgang in Sprache umgewandelt, vertextet werden. Der Schreibakt logisiert und rationalisiert das Traumgeschehen, bringt ein Element des Zögerns, der Hemmung, des distanzierten Innehaltens ins Spiel. Dies gilt insbesondere für Träume, die jemand anderem anvertraut werden, wie jene in Kafkas Brief an Felice Bauer vom 7./8. Dezember 1912, die im Zentrum dieser meiner Arbeit stehen. Ebenso wie bei fiktiven, in ein literarisches Werk eingebetteten Träumen kann es auch bei den echten sinnvoll sein, das Umfeld genau unter die Lupe zu nehmen. In der Regel stehen Traumprotokolle, zumal, wenn für die Weitergabe bestimmt, nicht nur für sich allein, werden nicht einzig um ihrer selbst willen mitgeteilt.

Autorenportrait

Sandra Folie hat Deutsche Philologie, Theater-, Film- und Medienwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien studiert. Seit Februar 2016 ist sie DOC-Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) an der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Wien, wo sie über Labels zeitgenössischer ,Frauenliteratur' promoviert.

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