Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit versucht neben den vielen verschiedenen Untersuchungsmöglichkeiten der Blutstropfenszene hauptsächlich die Veränderungen Wolframs, gegenüber Chrétien zu untersuchen. Durch den Einbau vieler humoristischer Elemente gelang es Wolfram das Geschehen in sich zu verdichten und beziehungsreicher zu machen. Dieser Humor zeichnet sich dadurch aus, dass bei ihm Diskrepanzen in ein akzeptables, versöhnliches Licht gerückt sind Als wie wichtig Wolfram die Blutstropfenszene empfand, lässt sich allein schon am Umfang erkennen. 343 altfranzösische Verse von Chrétien wurden bei Wolfram zu 715 mittelhoch-deutschen Versen. Doch nicht etwa die Späße Wolframs steht hier im Vordergrund, sondern daß sie sich dieser ritterlichste und tiefsinnigste Erzähler des deutschen Mittelalters leistet. Zunächst folgt eine Behandlung des Schneemotivs beider Dichter, das gefolgt wird von einer genaueren Betrachtung eines bestimmten Baumstammes. Dem entflogene Falke wird anschließend ein Abschnitt gewidmet, sowie ein Abriss über verschiedene Parallelstellungen von Personen und Tieren, die sich aus Wolframs Anspielungen ergeben. Immer wieder wird deutlich werden, dass Wolfram seine Quelle nicht nur stur übernommen, sondern sehr überlegt durch komische Erweiterungen verdichtet hat.