Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,7, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, Veranstaltung: Hölderlin in philologischer und philosophischer Sicht, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Hausarbeit möchte ich Friedrich Hölderlins Hyperion unter dem Gesichtspunkt von Roland Barthes (1915-1980) Buch Fragmente einer Sprache der Liebe, erschienen 1977, untersuchen. Hyperion beschäftigt sich zum größten Teil mit dem Thema der Liebe. Es ist ein höchst einsamer Diskurs, der von Hyperion verteidigt wird. Hier fand ich die Schnittstelle, denn auch Roland Barthes spricht davon, dass der Diskurs der Liebe heute von extremer Einsamkeit sei, diesem Diskurs will er einen Raum geben und ihn bejahen, um ihn vor dem Abdriften in Unzeitgemäßheit zu retten. Dies ist ebenso mein Vorhaben. Das Ziel dieser Arbeit ist durch Textstellen in Hyperion den Diskurs der Liebe nach einigen Figuren von Roland Barthes Buch zu belegen. Formal werde ich mich jedoch nicht ganz genau an Barthes Strukturpunkte halten. Die erste Ordnung, die Einhaltung der alphabetischen Ordnung, werde ich befolgen, die zweite Ordnung, außer der Schrifttafel ebenso, und die dritte Ordnung, bezüglich der Quellen, werde ich durch andere Quellen ersetzen. Letztendlich werde ich versuchen, Barthes Alphabet der Figuren wenn möglich zu erweitern, welches auch in seinem Sinne sei. Das Buch wäre idealerweise eine Interessengemeinschaft: 'Den Lesern- den Liebenden-Vereint.', weil das Buch seinem Wesen nach zum Fortgang genötigt ist (Barthes 1984: 17), ein Buch an dem der Leser weiterschreiben kann. hematisch werde ich mich auf die Beziehung von Hyperion zu Diotima konzentrieren. Hyperion spricht die Sprache eines sich Erinnernden, der nicht in der Unmittelbarkeit des Erlebens spricht, wie etwa Goethes Werther, sondern in der Distanz des Erzählers. Der Briefroman gewinnt eine Mittelbarkeit Im Gegensatz zu Werther, der im Zustand des Leidens schreibt, schreibt Hyperion aus dem Abstand vom Leiden. 2. Theorie Um meine Arbeitsweise näher zu erläutern, ist eine kurze Einführung in Roland Barthes Gedankenwelt nötig. Barthes bietet in diesem Buch ein strukturales Porträt: ein Ort an dem ein Liebender für sich zu einem Anderen spricht, der jedoch schweigt. Dabei benutzt er eine 'dramatische' Methode: das Ich inszeniert seine Ausdrucksweise durch eine Sprache, die sich auf ihre Wirkungsweise stützt (Vgl. Barthes 1984: 15).