Beschreibung
Frauen stellen die Hälfte der Weltbevölkerung. Doch noch immer müssen sie um Gleichberechtigung kämpfen: Die Gründe dafür sind vielfältig. Längst haben Forschende bewiesen, dass Hormone und Genetik eher zweitrangig sind bei der Frage, wer Macht erwirbt und sie wie gebraucht. Es sind vielmehr gesellschaftliche Regeln, die die Weichen stellen. Dabei hat die Vergangenheit wiederholt gezeigt, dass Frauen genauso gut führen können wie Männer – oder auch genauso schlecht.
Zahlreiche Beispiele für das eine oder andere finden Sie in dieser Ausgabe. Sie beginnt mit Kleopatra VII., der letzten der Pharonen, der es lange gelingt, Ägypten gegen den Einfluss der Römer zu verteidigen – bis sie sich 30 v. Chr. doch geschlagen geben muss. Sie berichtet von der Markgräfin Mathilde von Canossa, die 1077 zur entscheidenden Vermittlerin im Duell zwischen dem römisch-deutschen König und dem Papst wird und die Welt des Mittelalters so vor einer drohenden Spaltung bewahrt – sowie von vielen anderen Frauen, die Geschichte geschrieben haben.
Dabei hat es ihnen die Demokratie nicht unbedingt leichter gemacht. Vor deren Einführung haben Frauen immer wieder Macht ausgeübt, etwa wenn kein männlicher Erbe dazu in der Lage war. So wie Maria Theresia, die 1740 die Herrschaft über das Habsburgerreich antritt, weil ihr Vater keinen männlichen Thronfolger hinterlassen hat. Als jedoch nicht mehr Familienbande, sondern Urnengänge darüber entscheiden, wer eine Nation führt, werden Frauen systematisch von den Regierungsgeschäften ausgeschlossen, da sie angeblich nicht dazu in der Lage seien. Es dauert Jahrzehnte, bis Frauen sich das Recht auf Wahlen und politische Teilhabe wieder erstritten haben. Auch davon berichtet dieses Heft.