Beschreibung
"Ich bin überzeugt, daß mit dem letzten Juden auch das Christentum aus Deutschland verschwindet." Diese Äußerung von Elisabeth Schmitz gegenüber Helmut Gollwitzer im November 1938 nimmt H.-J. Benedict zum Anlass, um noch einmal über das Versagen auch der Bekennenden Kirche angesichts der Judenverfolgung nachzudenken. Ist es nicht ein negatives heilsgeschichtliches Datum, das die Versöhnungswirkung des Todes Christi ernsthaft beschädigt hat? Zwar wurde die kirchlichen Strukturen staatskirchenrechtlich nach 1945 wiederhergestellt. Ist die gegenwärtige kirchliche Malaise, Mitgliederschwund und zunehmende Bedeutungslosigkeit, so fragt Benedict, nicht auch eine Folge dieses Versagens und nicht nur eine Konsequenz der Säkularisierung?
Autorenportrait
Hans-Jürgen Benedict, Dr. theol., wirkte zunächst als Pfarrer in Hamburg und war in der Anti-AKW- und in der Friedensbewegung aktiv. 1991 übernahm er eine Professur an der Ev. Hochschule für Soziale Arbeit und Diakonie. Seit der Emeritierung 2006 gilt Benedicts besonderes Interesse literaturtheologischen Fragestellungen.