Beschreibung
Kulturelle Vielfalt ist in den vergangenen Jahren zu einem neuen Leitbild der UNESCO geworden, das sich durch die Gleichzeitigkeit von Dezentrierung aber auch Persistenz eurozentristischer Kulturvorstellungen kennzeichnet. Die vorliegende Genealogie arbeitet diese Widersprüche als hegemoniale Kämpfe um (identitäts-)politische Repräsentation im Diskurs heraus. Kulturelle Vielfalt erweist sich als machtvolles Repräsentationsregime, das unter differenten Forderungen eine hegemoniale Ordnung schafft. Methodologisch führt der Band zwei Neuerungen in die Diskursforschung ein: Er operationalisiert erstmalig die genealogische Perspektive Foucaults für eine lexikometrische Diskursanalyse und stellt mit der multivariaten Analyse von Differenzbeziehungen ein neues Verfahren vor, das Dislokationen diskursiver Ordnungen rekonstruierbar macht.