Beschreibung
Examensarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte - Afrika, Note: 2,0, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Umkhonto we Sizwe wurde 1961 mit der Intention gegründet, das südafrikanische Apartheidregime mit Hilfe von Gewalt zu politischen Reformen zu zwingen und es später sogar durch eine Revolution zu stürzen. Der Staat wiederum sah in Umkhonto we Sizwe bzw. in dem ANC/SACP-Bündnis nicht nur eine Gefahr für die etablierte wit baaskap. Das Bündnis repräsentierte für die Regierung eine Konspiration, die den politischen Umsturz herbei führen wollte, um ein kommunistisches System einzuführen. Somit war für beide Seiten eine Lösung am Verhandlungstisch zu diesem Zeitpunkt undenkbar. Im Zuge dieser Arbeit wurde die Entwicklung und die damit einhergehenden politischen und militärischen Veränderungen von Umkhonto we Sizwe dargestellt, die Ende der 80er Jahre zum Niedergang der Organisation führten und eine Hinwendung zur Diplomatie erzwangen. Innenpolitisch zeichnete sich Ende der 80er Jahre deutlich ab, dass Umkhonto we Sizwe trotz der seit den Soweto Unruhen idealen Vorraussetzungen nicht in der Lage war, durch den bewaffneten Kampf einen bevölkerungsumfassenden revolutionary guerrilla war anzufachen. Außenpolitisch sind drei wesentliche Merkmale für die diplomatische Lösung zu nennen. Die Auflösung des Ostblocks, vor allem der Zerfall der Sowjet Union, ist wahrscheinlich der wichtigste außenpolitische Faktor, der das ANC/SACP/MK-Bündnis und die südafrikanische Regierung an den Verhandlungstisch zwangen. Als zweites Merkmal ist der New York Accord von 1988 zu nennen, der die Ausweisung von Umkhonto we Sizwe und dem ANC aus Angola bedeutete. Als Drittes spielte die ökonomische Situation Südafrikas eine elementare Rolle. Trotz der militärischen und politischen Niederlage war das Propagandaprogramm, d.h. die Aktionen zum bewaffneten Widerstand erfolgreich. Die militanten Aktionen hatten einen hohen moralischen und psychosozialen Stellenwert für die schwarze Bevölkerung und förderten die politische Bewusstseinsbildung sowie den politischen Widerstand der Schwarzen. Zudem zwangen die vom MK begangenen Aktionen den Apartheidapparat seine finanziellen und humanen Ressourcen auszuschöpfen. Die Militarisierung sowie der bürokratische Apparat des Apartheidregimes per se waren eine auf Dauer unzumutbare Belastung für den südafrikanischen Staat. Die kontinuierliche Beschneidung der demokratischen Rechte, auch der Weißen, führte zu einem Umdenken in der südafrikanischen Bevölkerung.