Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nachkriegszeit, Kalter Krieg, Note: 1,3, FernUniversität Hagen, Veranstaltung: Geschichte von Herrschaft, Staat und Politik, Sprache: Deutsch, Abstract: Die geschichtswissenschaftliche Filminterpreation behandelt den Film "Spur der Steine", dessen Aufführung bereits kurz nach der Uraufführung trotz anfänglicher politischer Unterstützung seitens des DDR-Regimes verboten wurde. Der Film wurde 1966 unter der Regie von Frank Beyer im Auftrag der Deutschen Film AG (DEFA) basierend auf dem 1964 erschienenen, gleichnamigen Bestseller-Roman von Erik Neutsch produziert und nach seiner Premiere abge-setzt. Er behandelt die Liebesbeziehung dreier Akteure auf einer Großbaustelle der DDR zum Ende der 1950er Jahre, die gegen Plansoll und Missstände ankämpfen und letztlich an moralischen Grundfesten der sozialistischen Republik scheitern. Nach der Vorstellung von Autor, Regisseur und Hauptdarstellern wird zunächst die künstlerisch/technische Dimension des Films beleuchtet und dann im Kern die Wirkungsgeschichte des Films im historisch/gesellschaftlichen Kontext der Filmentstehung analysiert. Dabei stehen die Jugendbewegung der DDR seit dem Mauerbau, der Wandel der Kulturpolitik in Folge des VI. Parteitages der SED und der Einfluss des Machtwechsels in der Sowjetunion im Zentrum der Betrachtung, bevor die Auswirkungen des XI. Plenum des Zentralkomitees der SED vom 16. bis 18. Dezember 1965 nachgezeichnet werden, welche die kurze Phase der Liberalisierung der Kulturpolitik nach dem VI. Parteitag der SED 1963 schlagartig und radikal beendeten. Dies führte zum wesentlichsten Einschnitt in der bisherigen Kulturpolitik der DDR und wird daher weithin in der Literatur als Kultureller Kahlschlag bezeichnet, der letztlich zum Verbot des Films "Spur der Steine" führte. [.]