Beschreibung
Die mexikanische eugenische Bewegung hatte entscheidenden Einfluss auf die Politik im post-revolutionären Mexiko der 1930er und 1940er Jahre. Während der Revolution bildete sich eine eigenständige Interpretation der Eugenik heraus, die zwischen lamarckistischen und darwinistischen Ausführungen pendelte. Anhand des Körperbildes in den Zeitschriften der Sociedad Mexicana de Eugenesia (SME) werden in dieser Studie die Themenkomplexe der Kriminalität, der Prostitution, der Reproduktion und der Rassenhygiene näher analysiert. Es wird deutlich, dass verschiedene Wissenschaftsdiskurse aus Europa und den USA miteinander verknüpft und an die Umstände in Mexiko angepasst wurden. Entsprechend propagierte die SME beispielsweise durch Messung und Bewertung der unterschiedlichen ethnischen Körper in Mexiko die Entstehung und Verbesserung einer "mexikanischen Rasse".
Autorenportrait
Robert Fischer, M.A. Geschichtswissenschaften: Studium der (lateinamerikanischen) Geschichtswissenschaften, Anglistik, Sozial- und Politikwissenschaften an der Universität Erfurt und der UNAM, Mexiko-Stadt. Seit 2012 Doktorand am Lehrstuhl für Nordamerikanische Geschichte, Universität Erfurt.