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Der Wahnsinn in der Oper des 19.Jahrhunderts

Bod
Erschienen am 01.03.2008
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783638920254
Sprache: Deutsch
Umfang: 24
Auflage: 3. Auflage

Beschreibung

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 2,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Seminar für Musikwissenschaften), Veranstaltung: Philosophy in Opera, Sprache: Deutsch, Abstract: Als Schlüsselszene beschreibt Sieghart Döhring die Wahnsinnsszene in der Oper des 19. Jahrhunderts. Als gesellschaftlicher Spiegel fungiert der Wahnsinn in der Oper und ist somit der Schlüssel für ein sozialpolitisches Verständnis der Zeit. Auffällig an der Wahnsinnsszene des 19. Jahrhunderts ist die seltene Darstellung des wahnsinnigen Mannes. Darum muss sich gefragt werden, warum ausgerechnet so viele Frauen als wahnsinnig dargestellt werden. Werden sie, wie z.B. Catherine Clément behauptet, tatsächlich durch Wahnsinn und Tod unterdrückt, oder findet durch den Wahnsinn eine Befreiung und Emanzipation der Frau statt? Wie stellt die Oper den Wahnsinn dar? Und welche Funktion übernimmt dabei die Musik? Um diesen Fragen nachzugehen, muss der Wahnsinn im gesellschaftlichen Kontext des 19. Jahrhunderts betrachtet werden. Die sich ausbreitende Diagnostik und Forschung auf dem Gebiet des Wahnsinns brachte eine neue Form der Wahrneh-mung und des Voyeurismus hervor, die sich gut auf der Opernbühne wieder finden lässt. Durch die Auffassungen der Gesellschaft des 19. Jahrhunderts erklärt sich die Wahl der stereotypisierten Darstellung des Liebeswahns mit einer weiblichen Protagonistin. Dabei wird die Wahnsinnsszene auch durch Veränderungen der Publikumsstrukturen und Veränderungen des Opernstiles in seiner pathetischen Form ermöglicht. Wichtig für alle diese Fragen bleibt die Darstellung in der Oper selbst. Wie wird die Wahnsinnige szenisch gezeigt? Wie stellt die Musik den Wahnsinn dar und welche Rolle übernimmt sie? Eröffnen sich durch die Darstellung des Wahnsinns neue Möglichkeiten für den Komponisten? Und kann die Oper, als Spiegel der Gesellschaft mit ihren Konventionen und Zwängen überhaupt eine realistische Darstellung der Krankheit leisten? Diesen und weiteren Fragen soll sich in dieser Arbeit gewidmet werden.

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