Beschreibung
Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Soziologie - Politik, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Inwieweit politische Sozialisation in beiden Systemen unterschiedlich betrieben wurde, ob sich auch Gemeinsamkeiten feststellen lassen und ob die angedachten Ziele erreicht wurden, ist Gegenstand dieser Arbeit. Ferner wird auf die heutige Bedeutung und mögliche Auswirkungen dieser unterschiedlichen Sozialisation eingegangen, so daß Erkenntnisse für die politisch-soziale Gegenwart gewonnen werden können. Denn Kinder und Jugendliche wurden in Deutschland bis 1989 entweder in einer sozialistischen Mangelwirtschaft oder in einer postindustriellen Konsum- und Dienstleistungsgesellschaft groß. Daher ist nicht auszuschließen, daß sich eigenständige DDR- und BRD-Identitäten herausbildeten. So differierten etwa die Wertemuster in der DDR und der BRD sowie nach der Vereinigung in Ost und West. Da die Wertehaltungen in den unterschiedlichen Sozialisationserfahrungen und politischen Kulturen begründet sind und sich teilweise bis heute auf die politischen Überzeugungen und Interessen auswirken, wird der jeweiligen Werte-Entwicklung entsprechendes Gewicht beigemessen. Zu beachten ist jedoch, daß etwa auch die unterschiedliche Sozialstruktur und die territoriale Verteilung der Bevölkerung (Verstädterung in der BRD; starkes Gewicht ländlicher Strukturen in der DDR) die Werte-Entwicklung beeinflußt haben. Auch im Vereinigungsprozeß liegen entsprechende Impulse begründet. Da nicht nur der Staat politisch sozialisiert, wird eingangs auf die Bedeutung und Wirkung der anderen Sozialisationsinstanzen eingegangen. Inwieweit diese wiederum von staatlicher Seite beeinflußt werden (soweit es die Strukturen erlauben), wird ebenfalls untersucht. Im Blickpunkt stehen die Gegebenheiten ab ca. 1970, als die Ausdifferenzierung der politischen Sozialisationsbedingungen in beiden deutschen Staaten weitgehend abgeschlossen war.