Autorenportrait
Nicolas Berg, geboren 1967, arbeitet seit 2001 am Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur- Simon Dubnow in Leipzig. 2003 erschien sein vielbeachtetes Buch
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Rezension
»Die klug erweiterte und instruktiv kommentierte Neu-Edition zeigt, welche Gefahr gerade von intellektueller Judenfeindschaft ausgeht.«
»Ein Klassiker der Geschichtsschreibung wird hier in erweiterter Form neu aufgelegt ...«
»Das Buch ist so legendär wie ungelesen, der Titel historisch geworden ... Boehlichs Leistung ist unerreicht.«
»[Nicolas Berg] macht nicht nur einen Quellenklasiker wieder zugänglich, sondern präsentiert weit mehr als einen bloß aktualisierten Nachdruck.«
»Boehlichs Buch war eine ›editorische Pioniertat‹ ... Nicolas Berg zeigt auf, dass die vor 140 Jahren veröffentlichten Text auch in der Gegenwart noch zum Nachdenken anregen, ja, anregen müssen. Er selbst hat durch seine Einführung, Erläuterungen und Kommentierungen zum ideengeschichtlichen Hintergrund des Berliner Antisemitismusstreits einen gewichtigen Anteil an diesem Anspruch. Berg lädt den Leser zum weiteren Studium über die abgründige Geschichte des Antisemitismus ein.«
»Seit Boehlich hat sich die Diskussion um den Berliner Antisemitismusstreit weiterentwickelt ... Es ist deshalb zu begrüßen, dass Berg das Werk neu herausgebracht hat und mit seinen Kommentaren die heutige Einschätzung verdeutlicht. ... Dass Berg über Boehlich hinausgehend Mommsens Bedeutung relativiert, ist wichtig und verschafft der erweiterten Neuauflage von Boehlichs Standardwerk einen besonderen Wert.«
»Als ›so legendär wie ungelesen‹ bezeichnete die
Boehlichs Buch von 1965 aus Anlass der jetzt erschienenen, aktualisierten Neuausgabe. Sie kann gern ohne Legendenstatus auskommen, aber gelesen werden sollte sie: als Dokumentation einer historischen Kontroverse mit Folgen bis heute.«
»Berg gelingt es, ein Standardwerk der historischen Antisemitismusforschung gleichzeitig neu aufzulegen und in seiner Vielschichtigkeit als Dokumentation des kaiserzeitlichen Antisemitismus sowie als Dokument der Antisemitismuskritik in der frühen Bundesrepublik kritisch zu würdigen.«
»Aus heutiger Sicht liegt die Bedeutung des Bandes neben seinen langfristigen Anstößen für die historische Forschung genau darin: Walter Boehlich blickte mit seiner Quellensammlung auf Vergangenheit und Gegenwart zugleich. Und er gab der Öffentlichkeit das nötige Material an die Hand, um einen ›Prozeß gegen die deutsche Geschichte‹ zu führen ...«
»Was das Buch gerade in der aktuellen Situation so lesenswert macht, ist die Veranschaulichung der historischen Wurzeln des modernen Antisemitismus. Als Einspruch gegen eine sehr vereinfachte Erinnerungskultur macht es auf die Tradition eines ›Antisemitismus der Gebildeten‹ aufmerksam. … Das Aufdecken intellektueller Begründungen des Judenhasses und das selbstkritische Verknüpfen von unterschiedlichen Zeiten und historischen Konstellationen, die deren Bedeutung für die Gegenwart erkennbar werden lassen, ist ein großes Verdienst dieser Textsammlung. … [Möge] dieses Buch eine weite Verbreitung finden.«