Beschreibung
Die Didaktik hat bis heute ein schwieriges Verhältnis zu Humor und Komik. Das Buch legt historisch dar, wie Schüler*innen einerseits immer vermittelt werden sollte, bestimmte Weisen zu urteilen und handeln „ernst zu nehmen", womit andererseits aber auch immer die Ausgrenzung anderer Formen von Subjektivität als „unernst" einherging. Während die Didaktik des Deutschunterrichts ein Interesse an der Kultivierung bestimmter Formen des Humors hatte, wurden andere Formen als zynisch oder frech verworfen. In der Untersuchung wird rekonstruiert, auf welchen Grundlagen solche Grenzziehungen vorgenommen wurden. Dabei werden die Umrisse einer Ideen- und Programmgeschichte des Deutschunterrichts sichtbar, die mit systematischen Überlegungen zur Didaktik des Komischen verbunden wird.
Autorenportrait
Stefan Born hat an der Universität Mainz mit einer Arbeit zum Adoleszenzroman promoviert. Das Referendariat hat er mit den Fächern Deutsch, Geschichte und Philosophie an Gymnasien absolviert. Im Anschluss war er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Deutschdidaktik an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig, wo er sich auch habilitiert hat und zur Geschichte des Deutschunterrichts und zur Literaturdidaktik forscht.