Beschreibung
Komponieren – im Sinne eines Entwerfens und Entwickelns von Musik als Schreibvorgang und gedanklicher Prozess – ist direkt verbunden mit einem jeweils spezifischen neuzeitlichen Künstlerbild und Kunstbegriff. Dieser Band hat zum Ziel, die musikalische Skizzenforschung aus der unmittelbaren Verbindung zur philologischen Erschließung von Werkgenesen zu lösen und in den größeren Kontext einer Schreib- und Kreativitätsforschung zu stellen. Bezogen auf die drei Schwerpunkte Schriftbildlichkeit, Rekonstruktion des musikalischen Denkens und interdisziplinärer Methodendiskurs werden neue Ansätze für die Musik des langen 19. Jahrhunderts diskutiert. Übergeordnet soll der Band dazu beitragen, das Studium der Skizzen als eine als Problemgeschichte des Komponierens zu definierenden Kulturgeschichte musikalischen Schaffens formulieren zu können.
Autorenportrait
Stefanie Acquavella-Rauch ist (Junior-)Professorin für Musikwissenschaft an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Gluck-Gesamtausgabe der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Nach dem Studium an der Philipps-Universität Marburg wurde sie dort 2008 mit einer Arbeit zur Arbeitsweise Arnold Schönbergs promoviert, 2016 folgte die Habilitation an der Universität Paderborn.
Birger Petersen wurde 2011 auf eine Professur für Musiktheorie an die Hochschule für Musik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz berufen. Er studierte Musiktheorie und Komposition an der Musikhochschule Lübeck sowie Musikwissenschaft, Theologie und Philosophie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Nach Lehrtätigkeiten in Lübeck, Bremen, Herford, Greifswald und Osnabrück war er an der Hochschule für Musik und Theater Rostock in der Abteilung Komposition und Musiktheorie tätig, seit 2004 als hauptamtlicher Dozent und seit 2008 als Professor.