Beschreibung
Das Buch erforscht die Beteiligung Brasiliens an den Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts, mit denen das tropische Kaiserreich potenzielle Einwanderer und Investoren ködern wollte. Die Inszenierung einer modernen Nation im Ausland hatte nur wenig mit der von wirtschaftlicher Rückständigkeit und Sklaverei geprägten Realität gemein. So konnten die idealisierten Exponate in den Ausstellungspavillons die Spannungen im Inneren des Kaiserreichs nur bedingt verdecken. Auf den Weltausstellungen wird somit in kondensierter Form sichtbar, welche Widersprüche sich im Nationsbildungsprozess auftaten, welche globalen Einflüsse dabei eine Rolle spielten und wie bis heute nachwirkende kollektive Selbst- und Fremdbilder entstanden.
Autorenportrait
Sven Schuster studierte Geschichte Lateinamerikas, Wirtschaftsgeschichte und Lateinamerikanistik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und promovierte sowie habilitierte dort im Fach Geschichte Lateinamerikas. Seit 2013 ist er Professor für Geschichte an der Universidad del Rosario in Bogotá (Kolumbien).