Beschreibung
Psychotraumatologie kennt mehrere maximale Traumen. Das Miterleben eines tödlichen Suizids sowie das Verkraften des Todes eines Kindes werden in dieser Untersuchung besonders herausgearbeitet. In beiden Fällen sind Selbsthilfegruppen große Hilfen, da das Spiegeln im Schicksal anderer Gruppenmitglieder sehr hilfreich ist. Der Hauptteil des Buches geht der Frage nach, inwiefern der Satz von der engen Verwandtschaft von Genie und Wahnsinn zu Recht besteht. Kurzbiographien durch die Autoren sollen helfen, dieser Frage empirisch näher zu rücken. Gesunde Genies wie Haydn werden Bruckner, Bachmann und anderen gegenübergestellt. Konklusion: Neurotische Verfassung kann nicht als Vorbedingung für hohe schöpferische Aktivität gesehen werden; dennoch: in Einzelgebieten wie Sucht und Suizid ist eine gewisse Häufung gegeben. In einem weiteren Kapitel wird die Thematik des Miterlebens eines tödlichen Suizids in der Familie erneut für Dichter gestellt: hat er durch seine Kapazität größere Fähigkeiten zum Verarbeiten? Die Frage wird verneint! Im letzten Essay wird die Sonderstellung der Psychologie im Konzert der Wissenschaften erörtert – besonders wird der historische Kontext, desweiteren Psychotherapie und Kunsttherapie berücksichtigt.
Autorenportrait
Gerhard Bengesser, geboren 1939, war zunächst nach LBA-Besuch einige Jahre als Volksschul- und Musiklehrer in Krems und Steyrtal tätig. Er begann ein Medizinstudium und promovierte 1969. Von 1979 bis 2000 arbeitete er als Abteilungsleiter an der Landesnervenklinik Linz (Wagner-Jauregg KH). Von 1976 bis 1979 absolvierte er ein Fernstudium der Philosophie und Psychologie. Nebenberuflich ist der Autor Psychotherapeut für Jung’sche Therapie und katathymes Bilderleben. Zahlreiche Publikation zur Tiefenpsychologie, Psychopathologie und Philosophie.
Susanne Bengesser, geboren 1983, hat an der Universität Graz Medizin und Molekularbiologie studiert. Derzeit ist sie als Assistenzärztin für Psychiatrie an der Universitätsklinik Graz tätig.
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