Beschreibung
Die Regentschaft der letzten deutschen Bundesfürsten basierte auf der Erbmonarchie, die durch eine standesgemäße dynastische Eheschließung gewährleistet wurde. Im Zeitalter von Massenpresse und gesellschaftlicher Individualisierung agierten die Monarchen zwischen Traditionsbeständen und sehr persönlichen Lebensvorstellungen. Oftmals schadeten der monarchischen Basislegitimation nicht die Normverletzungen selbst, sondern ihre mangelhafte Kommunikation nach außen und ihre Sanktionierung durch hierarchisch höher gestellte Monarchen: die «Menschlichkeit» der Krone, die die Bevölkerung unterstellend einforderte, zeigte sich nicht nur in der Erfüllung des bürgerlichen Liebesideals durch abtrünnige Hochadlige, sondern ebenso in den oftmals persönlich motivierten Sanktionen ihrer Standesgenossen.
Autorenportrait
Martina Fetting, Studium der Geschichte, Anglistik und Politikwissenschaften in Oldenburg, Bremen und Maynooth (Irland); Promotionsstipendiatin am Max-Weber-Kolleg für kultur- und sozialwissenschaftliche Studien an der Universität Erfurt.