Beschreibung
Dieser Band versammelt 80 Beiträge, entstanden aus Vorträgen beim 41. Linguistischen Kolloquium, das im September 2006 an der Universität Mannheim stattfand. Das Thema «Die Ordnung des Standard und die Differenzierung der Diskurse» spannt sich auf zwischen zwei komplementären Erfahrungen: Zum einen werden in verschiedensten Handlungsfeldern Standardisierung und Normierung gefordert. Standards ermöglichen Identifikationen und werden auch von Personen anerkannt, die sie nicht genau kennen. Für viele Sprachen bedeutet dies, dass sie mit ihrer standardisierten und kodifizierten Version identifiziert werden. Zum anderen entwickeln sich in modernen Gesellschaften unablässig Ausdifferenzierungen, die durch sprachliche Differenzen subtil markiert oder überhaupt erst hergestellt werden. Sprecher setzen Zeichen, um Differenzen und Ähnlichkeiten zwischen Personen, Medien, Handlungssituationen und Sprachkulturen zu demonstrieren. Neuartige Sprech- und Schreibweisen erhalten ihre Funktionen und Bedeutungen in erster Linie aus dem Kontrast zu den standardisierten Sprachformen und des Weiteren aus ihren je eigenen Gebrauchsgeschichten. Die daraus resultierenden Entwicklungen belegen die Beiträge dieses Bandes in eindrucksvoll vielfältigen linguistischen Perspektiven.
Autorenportrait
Die Herausgeber: Beate Henn-Memmesheimer ist Universitätsprofessorin für Germanistische Linguistik an der Universität Mannheim. Ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind Sprachvarianz, Sprachentwicklung, Semiotik und Kulturanalyse.
Joachim Franz ist Mitarbeiter am Seminar für Deutsche Philologie der Universität Mannheim. Er befasst sich schwerpunktmäßig und sowohl sprach- als auch literaturwissenschaftlich mit Inszenierungspraktiken im Sprechen und Handeln und ihren sozialen Implikationen.