Beschreibung
Es ist kaum bekannt, dass katholische Publizisten den Begriff Militarismus zu Beginn der 1860er Jahre in Deutschland einführten. Entstanden als Kampfbegriff gegen die allgemeine Wehrpflicht, wandelte er sich zu einem Konzept, welches die Vorherrschaft des Militärischen in der Gesellschaft beschrieb. Diese Studie erläutert Inhalt und Entwicklung der katholischen Kritik am Militarismus. Erstmals kann die katholische Militarismuskritik für die Zeit von 1860 bis 1914 durchgängig nachgewiesen werden. In einem zweiten Teil wird der Frage nachgegangen, ob die Kritik einen Einfluss auf die Militärpolitik des Zentrums ausübte. Dabei ist festzustellen, dass das Zentrum, trotz Widerständen in der katholischen Bevölkerung gegen das Militär, eine gemäßigte Linie verfolgte.
Autorenportrait
Der Autor: Ingo Löppenberg, geboren 1982, studierte Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre an der Universität Greifswald.
Rezension
«Löppenberg präsentiert viele Quellen, die in parlamentarischen und öffentlichen Auseinandersetzungen entstanden und von der Forschung noch nicht ausreichend gewürdigt worden sind. (...) Dem Verfasser kann bescheinigt werden, innerhalb dieses Rahmens eine bemerkenswerte Untersuchung erarbeitet zu haben.» (Frank Becker, Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte)
Inhalt
Entstehung des Militarismusbegriffes – Schäden durch den Militarismus – Überwindung des Militarismus – Die Militärpolitik des Zentrums bis zur Reichsgründung sowie unter Bismarck – Die Militärpolitik bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs – Die Einstellung der katholischen Bevölkerung zum Militär – Außerparlamentarisches Engagement für Abrüstung, Frieden und Schiedsgericht. Inhaltsverzeichnis