Beschreibung
Die Nationalstaaten des späten 19. Jahrhunderts mußten nach ihrer äußeren Entstehung einen inneren Konsens, ein Nationalgefühl generieren. Dieser langwierige und konfliktreiche Prozeß vollzog sich auch in Italien in besonderem Maße in den Schulen. Die Studie untersucht anhand der Schulgeschichtsbücher Inhalte und Ergebnisse dieses Nationalisierungsprozesses zwischen Risorgimento und Faschismus, exemplifiziert an der Gestalt Camillo Cavours. Sie zeigt erstmals Elemente der staatlichen Selbstdarstellung in den Schulen ebenso auf wie das zwiespältige Resultat dieser Erziehung zum nationalen Konsens. Abgerundet wird die Darstellung durch eine Einführung in die Geschichte des italienischen Schulwesens und Anhänge zu den Schulgeschichtsbüchern und deren Autoren.
Autorenportrait
Die Autorin: Camilla Weber, geboren 1970; Studium der Geschichte, Germanistik und Italianistik an den Universitäten Regensburg und L’Aquila (Italien); Magisterexamen 1997, Erstes Staatsexamen für Gymnasien 1998 in Regensburg; Promotion 2008 bei Prof. Dr. Carlo Moos an der Universität Zürich; seit 1998 Wissenschaftliche Archivarin; 2007 bis 2008 Ausbildung an der Vatikanischen Archivschule in Rom.
Inhalt
Das Schulbuch als historische Quelle – Das italienische Schulwesen und der Geschichtsunterricht zwischen Risorgimento und Faschismus – Die Darstellung Camillo Cavours in italienischen Schulgeschichtsbüchern – Die Selbstdarstellung des italienischen Nationalstaates in den Schulbüchern – Die nationale Rezeption der Figur Camillo Cavours im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.