Beschreibung
Als ausdifferenziertes Sozialsystem beobachtet die moderne Literatur u.a. die Umwelten des Rechts und versucht in ihrem phantasievollen Reich, die ermittelten Diskrepanzen von Recht und Gerechtigkeit zu fiktionalisieren. Durch narrative Gestaltung oder Dramatisierung von grotesken Mißständen legt sie den Finger in die Wunde pervertierter und inszeniert interessante Varianten des hohen Wertes abgewogener Gerechtigkeit. An acht Paradigmen stellt diese Studie diverse Spielarten von poetischer Gerechtigkeit dar, welche dieser alten Doktrin der Poesie eine moderne, sich auf Unterhaltung spezialisierende Dimension vermitteln. Als Auslandsgermanistin verleiht die Autorin mit Einbeziehung chinesischsprachiger Literatur der Untersuchung zusätzlich interkulturell-komparatives Gewicht.
Autorenportrait
Die Autorin: Li-Fen Ke, geboren 1970 in Taipei (Taiwan); Studium der Germanistik und Sprachlehrforschung in Taipei und Bochum; Stipendiatin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes; 2007 Promotion an der Universität Bochum.
Inhalt
: Macht, Recht und Gerechtigkeit – Das Ungerechte am Recht – Subjektives Empfinden von Ungerechtigkeit – Unterwerfung und Auflehnung, Selbstjustiz und Rache – Wiederherstellung von Gerechtigkeit – Ungerechtigkeitstoleranz und Gerechtigkeitswahn – In summa: Modernität der poetischen Gerechtigkeit.