Beschreibung
Das Mitte der 1960er Jahre erkennbare Bestreben nach einer engagierten, dem Weltgeschehen zugewandten Kunst fand auch in Skandinavien seine literarische Entsprechung in einer Konjunktur dokumentarischen Erzählens. In den 1990er Jahren dann stieß der Dokumentarismus dort auf ein neuerliches Interesse, jedoch unter veränderten soziokulturellen Vorzeichen. Diese Studie setzt bei dieser Beobachtung an und untersucht Theorie und Text des klassischen Dokumentarismus der 1960er und 1970er Jahre sowie des ‘neuen Dokumentarismus’ der 1990er Jahre in Schweden und Norwegen. Sie fragt dabei nach der Struktur und Funktion dokumentarischen Erzählens generell und wird so zu einer Fallstudie über das Verhältnis von Literatur und Geschichtsschreibung, Fiktion und Faktizität.
Autorenportrait
Der Autor: Frank Zimmer, geboren 1976, studierte von 1997 bis 2003 Skandinavistik, Germanistik und Geschichte in Kiel und Lund (Schweden). Von 2003 bis 2005 war er DFG-Stipendiat des Kieler Graduiertenkollegs
und Lehrbeauftragter am Institut für Neuere deutsche Literatur und Medien der Universität zu Kiel, von 2005 bis 2006 Wissenschaftlicher Mitarbeiter. Derzeit ist er als Verlagslektor in Berlin tätig.
Inhalt
: Literatur und Historiographie. Begriffe, Diskurse, Kontexte – Genrediskussion und Poetik dokumentarischen Erzählens – Engagement und Empathie: Dokumentarisches Erzählen in Schweden und Norwegen zwischen 1965 und 1975 – Von der Industriekultur zur Kulturindustrie: Dokumentarisches Erzählen in Schweden und Norwegen in den 1990er Jahren.