Beschreibung
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Entlang eines diskursanalytischen Leitfadens versucht diese Studie, der Nördlichkeit im Werk des argentinischen
Jorge Luis Borges näher zu kommen. Dabei geht es nicht nur um die Frage, was für
Norden in Borges‘ Œuvre entworfen wird, sondern insbesondere wie sich ebendieser als Diskursgefüge konstituiert. Die implizite These lautet hierbei, dass Borges südlich des Südens keinen Norden, sondern eine bestimmte Nördlichkeit verortet, deren Ordnungslinien jedoch Leerstellen des Diskurses sind. Und damit laden sie zu Grenzüber
ein, die ganz im Sinne einer Poetik des Imaginären sowohl die Kontingenz des Wissens als auch die Fiktionalität von Wirklichkeit ausspielen. Borges’ vielfältige boreale Räumlichkeit lässt sich mithin als ein genuiner Ausdruck dieses Ineinanderwirkens von Nördlichkeit und Imaginärem ergründen.
Autorenportrait
Der Autor: Victor Andrés Ferretti, geboren 1977 in São Paulo; Studium der Romanistik, Philosophie und Sprechwissenschaft/Psycholinguistik in München; M. A. (München 2003); Dr. phil. (Kiel 2006); 2003-2006 Promotionsstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft sowie Mitglied des Kieler Graduiertenkollegs
; seit 2003 Lehrbeauftragter am Romanischen Seminar der Universität zu Kiel; seit 2006 daselbst Wissenschaftlicher Mitarbeiter.
Inhalt
: Poetik des Imaginären - Zerspielte Phantastik, Artifizielles Trugbild, Fiktionalität von Wirklichkeit – Ein Diskursgefüge von Nördlichkeit - Thule als Palimpsest, Vom
, Wiedergeholte Wiederholung – Raum und Räumlichkeit - Vom anthropologischen Raum, Konturen von Räumlichkeit, Zum Ereignisraum – Boreale Topographien - Ein Norden des Diskurses: «Tlön, Uqbar, Orbis Tertius», Ein borealer Parcours: «Ulrica», Ein Raum der Chiffre: «Undr», Ein mythographischer Raum: die «laudes Thules» – Schlussbetrachtung – Verzeichnis der zitierten Literatur und der Abkürzungen.