Beschreibung
Thüringen ist für die deutsche Kultur- und Literaturgeschichte eine der wichtigsten Kulturlandschaften. Im Hoch- und Spätmittelalter stellte die zunächst am Rande und später inmitten des Reichs gelegene thüringisch-hessische Region ein Bindeglied zwischen den Kernlanden und den seit dem Hochmittelalter kolonisierten Gebieten östlich von Saale und Elbe dar. Insbesondere für die Ausprägung einer mittelalterlich-deutschen Literatur erlangte Thüringen bald zentrale Bedeutung. Die Landgrafen gehörten bereits im ausgehenden 12. Jahrhundert zu den ersten Förderern volkssprachiger Dichtung; auch die Bischöfe, die Klöster und zunehmend die Städte – allen voran Eisenach und Erfurt – trugen in vielfältiger Weise zur kulturellen Entwicklung bei. Die 1392 von Erfurter Bürgern gegründete Universität avancierte rasch zu einem Kulminationszentrum von Wissenschaft und Bildung von nationaler und letztlich europäischer Bedeutung. Mittelalterliche Texte und Handschriften aus der Region stehen zunehmend im Blickpunkt der Forschung.
Autorenportrait
Die Herausgeber: Martin Schubert, geboren 1963; Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Bowling Green State University, Ohio (USA), M.A.; Promotion 1990; seit 2000 Arbeitsstellenleiter an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften – Arbeitsstelle: ‘Deutsche Texte des Mittelalters’ (DTM); 2002 Habilitation; 2005 Gastprofessur an der Universität Graz.
Jürgen Wolf, geboren 1963; Promotion 1995; 1995-1999 Wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG-Projekt ‘Marburger Repertorium’; seit 2002 Mitarbeiter der DTM; 2002 Habilitation; seit 2003 Privatdozent an der Universität Marburg.
Annegret Haase, geboren 1944; Lehrerausbildung in Köthen; Lehrerin, parallel Fernstudium an der Pädagogischen Hochschule Leipzig; seit 1982 Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Akademie der Wissenschaften der DDR, seit 1992 der DTM; 1983 Promotion an der Universität Greifswald.