Beschreibung
Strukturen mit einem Adverbial als abgespaltenem Element (fr. c‘est pour cela que; sp. es por eso que) gehören zum Grundbestand romanischer Syntax. Im Deutschen jedoch sind diese Konstruktionen seltener anzutreffen (?es ist deshalb, daß). Diese Asymmetrie begründet die Relevanz dieser Untersuchung für die linguistisch orientierte Translationswissenschaft. Zunächst wird die Vielfalt der betreffenden Strukturen im Französischen und Spanischen im Detail untersucht. Anhand der Analyse von Parallelkorpora werden zum ersten Mal Grade der Grammatikalisierung unterschieden, die von der adverbialen bis hin zur Konnektorfunktion reichen. In der sich anschließenden Übersetzungsanalyse werden die ermittelten Funktionen dieses Kontinuums im Zieltext auf ihre Wiedergabe geprüft und unter Berücksichtigung der Übersetzungsverfahren und der Fehlerquellen translationswissenschaftlich ausgewertet.
Autorenportrait
Die Autorin: Ursula Wienen wurde 1965 in Neuss geboren. Nach einer kaufmännischen Ausbildung absolvierte sie den Übersetzerstudiengang für Französisch und Spanisch an der Fachhochschule Köln. Sie arbeitete anschließend als Geschäftsführerin eines Übersetzungsbüros und studierte gleichzeitig Romanistik und allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität zu Köln. Seit 2002 arbeitet sie als Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Romanische Übersetzungswissenschaft an der Universität des Saarlandes. Die Promotion erfolgte 2006.