Beschreibung
Thema des Bandes ist der Sprachbereich, der sich in den letzten zehn Jahren als eines der bedeutsamsten Theoriekonzepte innerhalb der modernen Variationslinguistik herausgestellt hat: die Sprachvarietät. Die zu dieser Thematik zusammengetragenen Beiträge dokumentieren in erster Linie, wie weit die Theoriearbeit im Umfeld der Sprachvarietät noch von einer ausgewogenen und empirisch überzeugenden «Theorie der Sprachvarietät» entfernt ist. Auf allen drei Begriffsebenen, die in einer Definition der Varietät zusammentreten, in der Variationslinguistik, in der soziolinguistischen Strukturierung der gesellschaftlichen Formation und auch im sozialpsychologischen Bereich der Fokussierungs- und Identifikationsfunktion der Varietät, fehlen noch entscheidende Theoriekonstrukte. Der Band deckt jedoch nicht nur Forschungsdesiderata auf, sondern bietet auch Lösungsansätze an.
Autorenportrait
Die Herausgeber: Alexandra N. Lenz wurde 1971 geboren. Sie studierte an der Universität Mainz Mathematik und Germanistik. Seit 2001 ist sie wissenschaftliche Angestellte am Forschungsinstitut für deutsche Sprache
der Universität Marburg (Promotion in der Germanistik 2002). Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Dialektologie, Variationslinguistik, Grammatikalisierung.
Klaus J. Mattheier wurde 1941 geboren. Er studierte an den Universitäten Bonn und Bochum Geschichte und Germanistik. Nach seiner Assistenzzeit am Institut für geschichtliche Landeskunde der Rheinlande in Bonn ist er seit 1981 Professor für germanistische Linguistik an der Universität Heidelberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Dialektologie, Soziolinguistik des Deutschen, Sprachgeschichte und Sprachwandeltheorie.
Rezension
«... ein ausgesprochen lehrreiches und dazu lebendiges Buch...» (Jürgen Macha, Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik)
Inhalt
Aus dem Inhalt: Alexandra N. Lenz/Klaus J. Mattheier: Zu diesem Band – Jens Lüdtke/Klaus J. Mattheier: Variation - Varietäten - Standardsprachen. Wege für die Forschung – František Daneš: Dimensionen im Varietätenraum – Edgar Radtke: Bemerkungen zur italianistischen Wissenschaftsgeschichte des Varietätenbegriffs in den letzten dreißig Jahren – Jürgen Erich Schmidt: Versuch zum Varietätenbegriff – Alexandra N. Lenz: Hyperdialektalismen und Hyperkorrektionen - Indizien für Varietätengrenzen – Harald Thun: Variation im Gespräch zwischen Informant und Explorator – Jörn Albrecht: Die Gemeinsprache als jüngstes Stadium der Nationalsprache – Ludwig M. Eichinger: Norm und regionale Variation. Zur realen Existenz nationaler Varietäten – Roland Willemyns: Der Einfluss von Dialektresistenz auf die flämischen Substandardvarietäten – Jens Lüdtke: Kontaktvarietäten.