Beschreibung
Die Ersatzfreiheitsstrafe steht seit langem im Kreuzfeuer der Kritik, inbesondere der in § 43 S.2 StGB enthaltene Umrechnungsmaßstab ist nach wie vor Gegenstand einer kontroversen Debatte. Die Ersatzfreiheitsstrafe ist darüber hinaus all den Einwänden ausgesetzt, die gegen die kurze Freiheitsstrafe erhoben werden, sie bringt Kapazitätsprobleme in den Justizvollzugsanstalten mit sich und belastet die Justizhaushalte. Die Vermeidung der Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen ist erklärtes Ziel des Reformgesetzgebers. Die Arbeit untersucht, ob die erörterten Reformvorschläge zur Vermeidung der Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen geeignet und praktikabel sind.
Autorenportrait
Die Autorin: Melanie Redlich, geboren 1974, studierte ab 1993 Rechtswissenschaften an der Juristischen Fakultät der Universität Osnabrück. 1995/1996 studierte sie an den tschechischen Universitäten in Brünn, Ostrau und Prag; Erstes Staatsexamen 1998; Zweites Staatsexamen 2001. Seit Mitte 2004 ist die Autorin im Justizdienst des Landes Niedersachsen tätig.
Inhalt
: Überblick über die gegen die Ersatzfreiheitsstrafe bestehenden verfassungsrechtlichen, kriminalpolitischen und straftheoretischen Bedenken – Vorhandene gesetzliche Vorgaben und Möglichkeiten zur Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen – Bestandsaufnahme der Klientel des Ersatzfreiheitsstrafenvollzuges, der Praxis der Geldstrafenverhängung und des Vollstreckungsverfahrens – Besteht Handlungsbedarf für den Gesetzgeber zur Vermeidung der Vollstreckung von Ersatzfreiheitsstrafen? – Erörterung ausgewählter Reformvorschläge zur Vermeidung von Ersatzfreiheitsstrafen.