Beschreibung
In Olga Tokarczuks Roman
, einem der komplexesten Texte der polnischen Narrativik nach 1989, erscheinen Raum und Zeit nicht nur als Dimensionen einer fiktionalen Welt, sondern als zentraler Gegenstand der literarischen Reflexion. In Anknüpfung an eine Vielzahl von geistesgeschichtlichen Anschlußstellen wird eine Pluralität von Konzeptionen sowohl des Raumes als auch der Zeit anzitiert, ausgestaltet und diskursiv verhandelt. Diese überwiegend im Subtext verborgenen Diskurse werden in der Untersuchung systematisch erschlossen. Im Rückgriff auf hermeneutische und strukturalistische Analysemethoden wird gezeigt, daß das ästhetische Erkenntnisstreben in
auf eine literarische Re-Integration verschiedener Arten von Episteme, einschließlich natur- und geisteswissenschaftlicher Spezialdiskurse, zielt.
Autorenportrait
Die Autorin: Dörte Lütvogt, geboren 1968, studierte Polonistik, Russistik und Volkswirtschaftslehre in Göttingen und Krakau. Sie promovierte 2003 an der Universität Mainz.
Inhalt
: Der literarhistorische Kontext – Der Textaufbau von
– Faktisches Lokal und fiktiver Raum – Mythischer Raum – Erlebter Raum – Außerliterarische Raumkonzeptionen – Die mythische Urzeit – Erzählzeit und erzählte Zeit – Die Zeit der Geschichte – Die Zeit des Spiels – Das Verhältnis der Figuren zur Zeit – Implizite Diskurse von Zeitauffassungen – Parameter des Polnischen und der Transkulturalität – Zur Frage des ästhetischen Wertes.