Beschreibung
Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Pflanzenfotografien des Auriga-Archivs, die zwischen 1922 und 1935 unter der Leitung des Kulturschaffenden Ernst Fuhrmann entstanden. Die Studie zeigt, dass die Aufnahmen als frühe Werke neusachlicher Fotografie gelten können. Der Ursprung neusachlicher Fotografie ist im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen Visualisierungsstrategien und künstlerischer Ästhetik zu sehen. Die Fotografien wurden in Büchern von Ernst Fuhrmann veröffentlicht, die von lebensreformerischer Zivilisationskritik geprägt sind. Die Untersuchung weist nach, dass zivilisationskritische Tendenzen eine zentrale Erklärungskategorie für neusachliche Fotografien bilden. Sie liefert damit auch einen Beitrag zur Interpretation der Arbeiten von Karl Blossfeldt und Albert Renger-Patzsch.
Autorenportrait
Die Autorin: Wiebke von Hinden, geboren 1972; 1991-1997 Studium der Kunstgeschichte, Klassischen Archäologie und Evangelischen Theologie in Hamburg, Florenz und Kiel; 1998-1999 Tätigkeit in einem Hamburger Kunstauktionshaus; 1999-2001 Stipendiatin des Kieler Graduiertenkollegs Imaginatio borealis; 2001 Promotion in Kiel; 2002 Forschungsaufenthalt in Brüssel; seit 2003 Postdoc-Stipendiatin des Graduiertenkollegs Identität und Differenz. Geschlechterkonstruktion und Interkulturalität (18.-20. Jahrhundert) an der Universität Trier.