Beschreibung
Sowohl die Konstituierung von Gesellschaft als auch der Gebrauch von Sprache an sich repräsentieren wichtige Probleme bereits der mittelalterlicher Welt. Mit Hilfe moderner kommunikationstheoretischer Überlegungen (Habermas, Luhmann, Ungeheuer et al.) werden hier kritische Analysen von zentralen Texten der alt- und mittelhochdeutschen Literatur durchgeführt, um die Aussagen zur kommunikativen Gemeinschaft zu erkennen und das damalige Problembewußtsein von der menschlichen Sprache wahrzunehmen. Damit lassen sich bisher nicht beachtete Komponenten und Funktionen der deutschen Literatur des Mittelalters in ganz neuem Licht wahrnehmen. Insbesondere wird deutlich, wie relevant die literarischen Stimmen des Mittelalters bis heute geblieben sind, weil sie fundamentale Kommunikationsprobleme behandelten.
Autorenportrait
Der Autor: Albrecht Classen ist Full Professor of German Studies an der University of Arizona, wohin er nach seiner Promotion an der University of Virginia 1987 berufen wurde. In seinen mehr als 25 Büchern hat er sich mit Oswald von Wolkenstein, Wolfram von Eschenbach, Moriz von Craûn, Tristan als Mönch, Diu Klage, Frauenliedern des 15. und 16. Jahrhunderts, der deutschen Frauenliteratur insgesamt bis 1800, dem «Volksbuch» und «Volksliedern» des Spätmittelalters beschäftigt.