Beschreibung
Das kollektive Singen gehörte zu den hervorstechenden Alltagserscheinungen verschiedenster Organisationen im Nationalsozialismus und wurde vom Regime bei unterschiedlichsten Anlässen gezielt eingesetzt. Die Beiträge dieses Sammelbandes untersuchen am Beispiel der Jugendorganisationen, der SA und des Reichsarbeitsdienstes nicht nur die Inhalte des Liedguts, sondern auch die Funktion des Singens. Die fließenden Übergänge von der Singepraxis vor 1933 zum Nationalsozialismus und die vielfach geschickte Übernahme bzw. Abwandlung schon vorhandener Lieder durch die Nationalsozialisten lassen gesellschaftliche und mentale Faktoren erkennen, die die NS-Diktatur ermöglicht haben. Zugleich fällt der Blick aber auch auf Formen der Resistenz gegen den Nationalsozialismus.
Autorenportrait
Die Herausgeber: Gottfried Niedhart ist Professor für Neuere Geschichte, George Broderick ist Privatdozent für Allgemeine Sprachwissenschaft an der Universität Mannheim.