Beschreibung
Witzig bis barsch, beiläufig bis launisch: Helmut Krausser beherrscht sämtliche Tonlagen – das gilt nicht nur für den Romancier, sondern vor allem für den Lyriker. Veraltet geglaubte Metren wie den Alexandriner belebt er neu, dichtet formstrenge Sonette ebenso wie fast alberne, an Robert Gernhart und H.C. Artmann erinnernde Reime – und schafft so auf wunderbare Weise den Spagat zwischen Tradition und Moderne.
Sattle deinen Nacken, Tod,
der Garten ist gemäht.
Zieh den Anker aus der Zeit.
Fliegen wir, wie abendrot
Ein Rabenflügelschlag verschwindet,
im Horizont, der Raben frisst.
Fliegen wir! Es wurde spät.
Hinaus in die Vergangenheit,
wo eins zu allem findet,
und alles mehr wird, als es ist.
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