Beschreibung
David Motadel schildert die Geschichte der Millionen Muslime unter deutscher Herrschaft. Eindringlich zeigt er, wie der NS-Staat und andere Großmächte den Islam für politische Zwecke vereinnahmten. Ein Standardwerk zur deutsch-islamischen Geschichte im 20. Jahrhundert. Das Buch wurde 2014 mit dem Fraenkel Prize in Contemporary History ausgezeichnet 'Herausragend, mit faszinierenden und ungewöhnlichen Einblicken.' Sir Ian Kershaw David Motadel stellt erstmals umfassend die Islampolitik des NS-Regimes dar. International vielbeachtet veranschaulicht der Historiker, dass und wie sich das Dritte Reich als Schutzherr der Muslime präsentierte. Deren Glauben instrumentalisierte die NS-Elite für geopolitische wie militärische Zwecke. In der entscheidenden Phase des Zweiten Weltkrieges - als Hitlers Truppen in viele muslimische Gebiete einmarschierten - umwarb Berlin Muslime, um sie als Verbündete zu gewinnen. Mit einem unglaublichen Pragmatismus wurden dabei rassistische Bedenken beiseitegeschoben. Eingehend untersucht der Autor die deutsche Propaganda in den muslimisch besiedelten Kriegsgebieten; detailliert beschreibt er die politische Indoktrinierung Zehntausender Muslime, die in der Wehrmacht und SS kämpften. Der Historiker David Motadel vergegenwärtigt den enormen Einfluss des Zweiten Weltkriegs auf die islamische Welt und eröffnet so ein neues Verständnis von Religion und Politik im 20. Jahrhundert.
Autorenportrait
David Motadel, geboren in Detmold, lehrt als Professor für Internationale Geschichte an der London School of Economics. Er studierte Geschichte an den Universitäten Freiburg, Basel und Cambridge, und wurde in Cambridge promoviert. Forschungsaufenthalte in Harvard, Yale und Oxford. Er ist Fellow der Royal Historical Society. Seine Texte zu Geschichte und Gegenwartsfragen erschienen u. a. im 'Spiegel', in der 'Süddeutschen Zeitung', der 'NZZ', und in der 'New York Times'.