Beschreibung
Das Ufer der Syrten erzählt von der Republik Orsenna, die seit einiger Zeit ihrem Untergang entgegengeht. Erinnerungen an ihre frühere Größe halten sie noch am Leben. Der Krieg gegen Farghestan gegenüber dem Meer der Syrten, der vor 300 Jahren begann, ist ein Kalter Krieg geworden. Ado, ein Adliger, will die Lethargie überwinden. Gracq untersucht in diesem Roman, wie der Mensch sich mit seinem Schicksal auseinandersetzt. Wie wird er sich angesichts eines Ereignisses mit unbekannten Folgen entscheiden zu handeln? Soll man sich engagieren oder abwarten? Ado wartet nicht ab und handelt eher unbewußt, weil er mehr aus Zufall sich bei einer Ausfahrt zu sehr Farghestan nähert.
Autorenportrait
André Breton hat Julien Gracq (1910-2007) als den letzten Surrealisten bezeichnet, doch von Anfang an war er auch durch die Romantik und den deutschen Idealismus beeinflusst. Seinen Künstlernamen hat er in Anlehnung an die Gracchen der römischen Geschichte gewählt. Für sein Buch Das Ufer der Syrten sollte er 1951 den Prix Goncourt erhalten. Gracq lehnte aber ab, da er sich aus dem gesamten Literaturbetrieb verabschiedet hatte. Julien Gracq ist am 22. Dezember 2007 gestorben.