Beschreibung
Kunstgeschichtliche Hermeneutik befasst sich mit der begründeten Auslegung (interpretatio) von Werken der bildenden Kunst. Sie begreift deshalb sowohl die Praxis des Auslegens wie die Methodenreflexion und die Theorie der Interpretation unter sich. Die kunstgeschichtliche Hermeneutik ist kein fest umrissenes Gebiet der Kunstgeschichte, sondern im Wesentlichen ein Projekt und insofern im Wandel begriffen. Dem trägt diese Einführung Rechnung. Sie setzt ein bei der Kritik unseres eigenen Verhaltens vor den Bildern. Aus der Interpretationslehre, aus der Arbeit des Künstlers, aus der Erfahrung und Anschauung des auslegenden Subjekts und aus den Bildprozessen werden anschließend die Komponenten des Bezugssystems der Auslegung gewonnen.
Autorenportrait
Oskar Bätschmann, geb. 1943 in Luzern, studierte Kunstgeschichte in Florenz und Zürich, promovierte 1975 und habilitierte sich 1981. Von 1984 bis 1988 lehrte er als Professor für Kunstgeschichte an der Universität Freiburg i.Br., dann bis 1990 an der Universität Gießen. Seit 1991 ist er Professor für Kunstgeschichte an der Universität Bern. Vorstandsmitglied der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften und des Comité International dHistoire de lArt. O. Bätschmann schrieb zahlreiche Werke zur Kunstgeschichte der Neuzeit und der Moderne u.a.: Einführung in die kunstgeschichtliche Hermeneutik (4., aktual. Aufl. 1992); Ausstellungskünstler (1997); Reaktion Books (zus. mit H. Holbein 1997).