Beschreibung
Der Protestantismus in Deutschland steht vor einer ungewissen Zukunft. Daran ändert auch das aufwändig zelebrierte Reformationsjubiläum nichts. Sinkende Mitgliederzahlen und zunehmende Überalterung zeugen von einem Akzeptanzdefizit der evangelischen Landeskirchen. Damit nicht genug, so Wolfgang Schäuble, Bundesfinanzminister und bekennender Protestant: Die Evangelische Kirche gefällt sich im Gestus des ständigen politischen Bekenntnisses. Sie vermittelt gerade in Zeiten vielfacher und gravierender Krisen den Eindruck, politische Überzeugungen seien ein festeres Band als der gemeinsame Glaube. Das führt dazu, dass sich Christen mit abweichenden politischen Meinungen schnell ausgeschlossen fühlen. Vor allem aber untergräbt die permanente Politisierung der Religion deren spirituelle Basis, aus der doch gerade ihre besondere Überzeugungskraft – nicht zuletzt für Politiker – erwächst.
Autorenportrait
Wolfgang Schäuble - 1942 in Freiburg geboren, ist evangelisch, verheiratet und hat vier Kinder. Der promovierte Jurist gehört dem Deutschen Bundestag seit 1972 an und ist seit 2009 Bundesminister der Finanzen.
Rezension
"Letztlich jedenfalls wird vor allem klar: Der Protestantismus ist für Schäuble eine Quelle (seines) politischen Handelns. Und das ist schon bemerkenswert."
Daniel Haufler, Berliner Zeitung und Frankfurter Rundschau, 21. Januar 2017
