Beschreibung
Wer ist Jesus Christus? Nicht erst heute beherrschen Problemanzeigen das Feld. Schon das Neue Testament ist stärker durch die Suche nach Begriffen und Aussagestrukturen geprägt als durch Lösungen. Das Handeln Gottes an und durch Jesus stellt die frühen Christen auf einen Weg, den sie erproben und dessen große Themen sie ins Wort bringen müssen. Ihr Wort - soweit es uns erhalten blieb - beginnt mit Ostern: Die Auferweckung provoziert das Nachdenken. Der Tod Jesu bedarf der Erklärung. Sein irdisches Wirken, das Jesus in eine einzigartige Beziehung zu Gott setzt, fordert die Gemeinde heraus. Alles geschieht den Menschen zugute. Rettende (soteriologische) und personale Christologie verflechten sich.Das Buch - die erste deutsche Gesamtdarstellung seit Cullmann (1957) - versucht das nachzuzeichnen. Auferweckung, Tod Christi und das irdische Wirken Jesu bestimmen den Aufbau. Die christologischen Prädikate gewinnen in diesen Kontexten Leben.Die Diskussion um den irdischen Jesus, dem unsere Zeit besondere Aufmerksamkeit widmet, bereichert die Christologie. Die neutestamentlichen Autoren und Schriften sind in ihren Schwerpunkten dargestellt, so daß die Studie daraufhin quergelesen werden kann. Die fließenden Grenzen zur außer- und nach-neutestamentlichen Literatur scheinen auf, und die neu-erschlossenen Quellen werden in beträchtlichem Umfang berücksichtigt. Einführungen in den Forschungsstand und Reflexionen gewährleisten den Charakter eines Handbuchs und ermöglichen Brückenschläge zur Gegenwart.
Autorenportrait
Dr. theol. Martin Karrer ist Professor für Neues Testament an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal.