Beschreibung
'Die Massen sind so etwas wie die Sphinx der antiken Sage: man muß die Fragen, die ihre Psychologie uns stellt, lösen und darauf gefaßt sein, von ihnen verschlungen zu werden.' Mit seinem Buch 'Psychologie der Massen', das 1895 in der französischen Originalfassung und 1908 erstmals auf Deutsch, in der vorliegenden Übersetzung von Rudolf Eisler, erschien, wurde Le Bon zum Begründer der Massenpsychologie und zum bedeutenden Wegbereiter soziologischer wie psychologischer Forschungen. Er vertritt die Auffassung, dass die Masse, auch bei Angehörigen der Hochkultur, die Kritikfähigkeit und damit auch die 'Individualität' des Einzelnen verwischt: Der einzelne Mensch verliere sich in der Masse und verhalte sich rein affektiv; die Massensituation an sich löse Leichtgläubigkeit aus und unterliege den Gesetzen der psychischen Ansteckung. Für den Führer, der die Massen zu lenken verstehe, sei es daher ein Leichtes, sie zu beherrschen - ein Ansatz, der in der Rückschau geradezu prophetisch wirkt. Der Titel ist auch in normaler Schrift lieferbar (ISBN 9783520099150)
Autorenportrait
Dr. Gustave Le Bon (1841-1931) war zunächst als Arzt tätig; später befasste er sich vorwiegend mit Hygiene und Physiologie sowie mit ethnologischen, völkerpsychologischen und geschichtsphilosophischen Themen. Er gilt als einer der Begründer der modernen sozialpsychologischen Forschung, die er in seinem Hauptwerk >Psychologie der Massen< (KTA 99, 15. Aufl. 1982) grundgelegt hat. Weitere Hauptveröffentlichungen u.a.: >L'homme et les sociétés< (2 Bde., 1881), >Les lois psychologiques de l'évolution des peuples< (10. Aufl. 1911), >Psychologie du socialisme< (8. Aufl. 1917), >Bases scientifiques d'une philosophie de l'histoire< (1931).